Monatsübung auf dem Betriebsgelände der NBS Bioenergie GmbH
Zur vierten Monatsübung dieses Jahr fuhr die Feuerwehr Neufahrn auf das Betriebsgelände der NBS Bioenergie GmbH und stelle sich dort drei potentiellen Einsatzherausforderungen. Wir möchten uns in diesem Zuge nochmals herzlich bei den Betreibern der Anlage, für die Möglichkeit dort zu üben, bedanken.
Szenario 1 – Vermisste Person im Pumpenhaus
Es wurde ein Szenario simuliert, bei der eine Person nach Arbeiten im Pumpenhaus der Biogasanlage vermisst wurde. Die Einsatzkräfte wurden vor Ort von einer ortskundigen Person über die grobe Lage eingewiesen und haben sofort mit den Rettungsarbeiten begonnen.
Ein Trupp erkundete zunächst unter Atemschutz die Einsatzstelle und suchte nach der vermissten Person. Nach kurzer Zeit konnte die Person in etwa 2 Metern Tiefe gefunden werden, jedoch war sie bewusstlos und benötigte sofortige Hilfe. Ein zweiter Atemschutztrupp, der sog. Rettungstrupp, wurde sofort zur Rettung hinzugezogen.
Aufgrund der beengten Verhältnisse im Pumpenhaus war es eine besondere Herausforderung, die verletzte Person zu retten. Die Feuerwehrleute arbeiteten jedoch sehr professionell zusammen und konnten die Person mit Muskelkraft unter Zuhilfenahme einer Schleifkorbtrage erfolgreich aus dem Gefahrenbereich retten.
Da in der simulierten Lage nicht auszuschließen war, dass eine explosionsfähige Atmosphäre im Pumpenhaus vorherrscht, wurde bereits zu Beginn des Übungseinsatzes ein Gasspürgerät eingesetzt. Es wurden hierbei keine bedenklichen Werte für die Einsatzkräfte festgestellt, sodass die Rettungsmaßnahmen zügig ohne weitere Gefährdung durchgeführt werden konnten.
Szenario 2 - Brand einer landwirtschaftlichen Maschinenhalle
Hier zeigten sich für die Kameraden der Feuerwehr gleich zwei Herausforderungen. Zum einen erfordert das Eindämmen und Löschen große Mengen an Löschwasser, zum anderen befand sich die nächste Wasserquelle ca. 150 m vom Einsatzort entfernt.
Aus diesem Grund wurde hier mit zwei Fahrzeugen gearbeitet. Unser TLF positionierte sich an der Wasserquelle, einem Feldbrunnen, und bereitete die Wasserentnahme vor. Unser zweites Löschfahrzeug positionierte sich ca. 50 m vor der Halle. Während 2 Kameraden eine Schlauchleitung zum TLF verlegten, baute die restliche Besatzung schnellstmöglich einen Verteiler mit angeschlossenem B und C Strahlrohr, sowie unseren Wasserwerfer auf. Mit bestehender Wasserversorgung startete auch die Bekämpfung des angenommenen Brandes.
Als Abschluss wurde noch der Umgang mit einem Hydroschild geübt, welches das Übergreifen der Flammen auf andere Objekte durch den Aufbau einer Wasserwand verhindert.
Szenario 3 – Mehrere Personen bewusstlos auf dem Silodach
Das Einsatzstichwort für dieses Szenario lautete „Mehrere Personen bewusstlos auf dem Silodach“. Da in solch einem Fall Atemgifte in der Luft nie ganz ausgeschlossen werden können, machte sich der Angriffstrupp mit umluftunabhängigen Atemschutz auf den Weg zur Personensuche.
Zugang zum Silodach war nur über eine steile Eisentreppe, sowie eine Anlegeleiter möglich. Aus diesem Grund entschied man sich für die Rettung der verunfallten Personen mittels Drehleiter. Diese wurde bereits während der Angriffstrupp sich auf den Weg machte in Stellung gebracht.
Nachdem die vermissten Personen bewusstlos aufgefunden wurden, wurden sie sehr zügig auf die Krankentrage gehoben und dann mittels Drehleiter auf Erdgleiche gebracht. Während die erste Person nach unten transportiert wurde, betreute der Angriffstrupp die zweite verletzte Person und bereitete deren Abtransport vor.